Gastbeitrag von Moritz Kaltwasser // „Ein positives Zwischenfazit“

Der TSV 1947 Schönau befindet sich nach neun absolvierten Partien mit 14 Punkten auf dem neunten Rang der Kreisklasse A-2 Mannheim und darf aktuell einen entspannten Blick auf die Tabelle werfen. Dem TSV kann nach einem guten Viertel der Saison attestiert werden, dass er sich gegenwärtig im gesicherten Tabellenmittelfeld festzubeißen scheint und vorerst nicht in den Abstiegskampf hineingezogen wird. Für einen Aufsteiger, dessen primäres Ziel gewöhnlicherweise der Klassenerhalt ist, kann sich diese Zwischenbilanz sehen lassen.

Das jüngste 2:2 gegen SV Schriesheim (Links der Schönauer Emirhan Yücel)

Ein detaillierter Blick auf die bisherige Performance der Schönauer gibt ebenfalls Anlass zum Optimismus: Die Elf von Cheftrainer Jürgen Knoll konnte bisher als homogene Einheit überzeugen, die auf dem Feld gut miteinander harmoniert und sich sowohl mit dem Verein als auch dem Stadtteil zu identifizieren scheint. Bestes Beispiel für den gesunden Teamspirit innerhalb der Mannschaft ist der gemeinsame Fußmarsch von der vereinsinternen Gaststätte zum Sportplatz des SC Blumenau. Das Team hat dem Derby im Nachbarstadtteil kollektiv entgegengefiebert und gemeinsam den Entschluss gefasst, diesem speziellen Spiel mit der besonderen Aktion einen würdevollen Rahmen zu geben.

Sicherer Rückhalt. Noel Tack (Mitte) im Blumenau Derby.

Sportlich stellte sich in den vergangenen Partien manchmal sogar die Frage, ob Schönau eventuell auch über das Potential verfügt, in die oberen Tabellenregionen vorzudringen. Der imponierende 3:0 Erfolg gegen Kreisligaabsteiger FV 03 Ladenburg zeigte zumindest, dass sich der TSV vor keinem Kontrahenten zu verstecken braucht und an einem guten Tag jedem Gegner der Kreisklasse A-2 ein Bein stellen kann. Auch das leistungsgerechte 2:2 Remis am vergangenen Sonntag beim SV Schriesheim unterstrich die eben erwähnte Theorie. Über 90 Minuten bot Schönau dem Tabellenzweiten der vergangenen Saison einen offenen Schlagabtausch und hätte bei effizienterer Chancenverwertung sogar als Sieger die Heimreise antreten können, mit etwas Pech jedoch aufgrund eines Schriesheimer Distanzschusses in der Nachspielzeit auch mit leeren Händen nach Hause fahren müssen.

David Lubaczewski setzt sich durch.

Mit ein wenig mehr Fortune und Abgeklärtheit wäre sogar der eine oder andere Punkt mehr möglich gewesen. Während die 1:4 Heimpleite gegen Heddesheim II das Resultat äußerst ungünstiger Rahmenbedingungen war, sind die Punktverluste in Hemsbach und beim MFC Phönix aufgrund später Gegentreffer als besonders bitter einzustufen. Vor allem das Auswärtsspiel beim MFC Phönix dürfte sicherlich noch eine Weile an Spielern und Verantwortlichen genagt haben. Angeführt von einem stark aufspielenden wie auch vorbildlich agierenden Mannschaftskapitän Davis Lelek kontrollierte Schönau über weite Strecken die Partie und sah wenige Minuten vor Abpfiff wie der sichere Sieger einer intensiv geführten Begegnung aus. Doch aufgrund mangelnder Chanceneffizienz konnte der Gegner nach Ablauf der regulären Spielzeit den Ausgleich durch einen Eckstoßtreffer herstellen und einen schmeichelhaften Punktgewinn feiern. In dieser Partie wurde deutlich, was den Schönauern trotz ansehnlichem und technisch feinem Kombinationsfussball manchmal fehlt: Durchschlagskraft und Effizienz .

Der TSV mobilisiert. Stets gut besuchte Spiele.

Natürlich darf bei all den positiv hervorzuhebenden Aspekte auch nicht vergessen werden, dass es Partien gab, in welchem das Glück dem TSV Schönau hold war 2:1 Derbysieg beim SC Blumenau dürfte in diese Kategorie fallen.

Cheftrainer Jürgen Knoll.

Es muss auch betont werden , dass die Saison noch jung ist und in den kommenden Monaten sportlich auch schwierige Perioden anstehen können. Das legendäre Aufstiegsspiel vor rekordverdächtiger Kulisse gegen United Weinheim ist noch keine vier Monate alt und hat im Verein eine Euphoriewelle entstehen lassen, auf der sich bis heute surfen lässt kann eines Tages verebben.

Oberste Priorität soll , doch auch diese es jetzt erst einmal sein, den Abstand nach unten konsequent auszubauen und sich möglichst früh jeglichen Abstiegssorgen entledigen zu können. Ist dieses Minimalzie erst einmal erreicht, kann man auch auf der Schönau größere Brötchen backen.

Dustin Lelek mittlerweile mit 5 Treffern


Von Moritz Kaltwasser // freier Journalist des Mannheimer Morgen und tätig beim VFR Mannheim in der Öffentlichkeitsarbeit.

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert