Dank Derby Sieg zurück in der Erfolgsspur

TSV 1947 Schönau bezwingt den SC Blumenau mit 3:2 (1:0)

Es ist tatsächlich vollbracht: Der TSV 1947 Schönau gewinnt das Derby gegen den SC Blumenau mit 3:2 (2:1) und konnte somit die ersten drei Punkte des Kalenderjahres 2023 einfahren. Von Moritz Kaltwasser (freier Journalist) und Marc Karpa (TSV Schönau).

Der Grundstein für den Erfolg wurde bereits in der ersten halben Stunde gelegt. Die Knoll-Elf dominierte das Geschehen, wirkte in den Zweikämpfen griffiger und erarbeitete sich daraus resultierend auch ein deutliches Plus an Torgelegenheiten.

„In diesem Zeitraum haben wir überragend gespielt“, lobte Schönaus sportlicher Leiter Roberto DeSimone den Auftritt seiner Mannschaft. Als der am langen Pfosten positionierte Atahan Acar einen horizontalen Flachpass von Nino DeSimone serviert bekam und diesen gekonnt im gegnerischen Tor unterbrachte, fiel die überfällige Führung der Gastgeber (24.).

Roberto DeSimone im Sommer Interview 2022

„In der folgenden Zeit haben wir jedoch aus unerklärlichen Gründen den Faden verloren“, rätselte der Schönauer Team Manager Nico Pappagallo über die Periode zwischen dem Führungstreffer und dem Halbzeitpfiff.

TSV Team Manager Nico Pappagollo

Blumenau fand mit zunehmender Dauer nicht nur besser ins Spiel, sondern konnte gegen Ende der ersten Halbzeit plötzlich ein nicht zu übersehendes Chancenplus für sich verbuchen: Lukas Kollmann scheiterte zunächst am TSV-Keeper Noel Tack (30.), ehe der selbe Akteur nur fünf Minuten später einen scharf getretenen Eckball per Kopf neben das Tor setzte (35.). Die größte Gelegenheit, vor der Pause den Ausgleich herzustellen, hatte jedoch Keven Zeller, der freistehend am reaktionsschnellen Tack nicht vorbeikam (45.).

Blumenaus Spielausschussvorsitzender Harald Thoma zuckte während der Halbzeitpause ratlos mit den Achseln: „Wir befinden uns im Tabellenkeller. In solch einer Situation ist das Momentum selten auf Deiner Seite“, verzweifelte Thoma am Chancenwucher der letzten Viertelstunde im ersten Durchgang.

Blumenaus Chefcoach Matthias Burosch äußerte sich gegenüber dem Mannheimer Morgen noch deutlicher. Aus seiner Perspektive hätte der SCB zur Pause sogar führen können. Roberto DeSimone ging in seinen Äußerungen nicht so weit wie Burosch, hielt allerdings auch fest, dass aus TSV-Perspektive die knappe Pausenführung durchaus glücklich war.

Die Halbzeitansprache Jürgen Knolls hatte offensichtlich Früchte getragen. Schönau kam engagiert aus der Kabine und schnürte den SCB, wie bereits zu Beginn des ersten Durchgangs, in der eigenen Hälfte ein. Das 2:0 durch Atahan Acar ging zu einem Großteil auch auf das Konto des eingewechselten Emirhan Yücel, der den Torschützen mit einem präzisen Steilpass in die Schnittstelle mustergültig bediente (51.).

Acar wird das Spiel gegen Blumenau sicherlich noch lange in Erinnerung behalten. Der offensive Mittelfeldakteur wurde während der Winterpause von Cheftrainer Jürgen Knoll in die erste Mannschaft beordert und mauserte sich binnen kürzester Zeit zu einem nur noch schwer wegzudenkenden Part der Schönauer A-Klassenmannschaft. „Ich bin unfassbar erleichtert, dass es endlich auch mal mit dem Toreschießen geklappt hat“, strahlte Acar nach Abpfiff der Begegnung und bedankte sich gegenüber dem Mannheimer Morgen für das ihn ihm gesteckte Vertrauen, welches er im Derby mit einem astreinen Doppelpack zurückgeben konnte.

Nachdem Schönau auf 2:0 erhöht hatte, deutete vieles auf einen entspannten Restnachmittag hin. Der TSV schien die Partie unter Kontrolle zu haben. „Wir haben auch in der zweiten Halbzeit die ersten 20 Minuten sehr guten Fußball gesehen“, lobte DeSimone die Leistung seiner Mannschaft.

Als eine Blumenauer Ecke in den Sechzehner geschlagen wurde und der am langen Pfosten lauernde Tim Stich per Kopf den Anschlusstreffer markierte (67.), ereignete sich erneut ein Bruch im Schönauer Spiel: „Was uns aktuell ein wenig abhandenkommt, ist die Konstanz“, merkte Pappagallo an.

Blumenau versuchte in den folgenden Minuten zwar, den Ausgleich zu erzielen, verpasste es jedoch, glasklare Torgelegenheiten herauszuspielen. Emirhan Yücel erzielte wenige Minuten vor dem Abpfiff das 3:1 und sorgte für die vermeintliche Vorentscheidung (85.), doch Ted William Strobel verkürzte nur eine Zeigerumdrehung später mit einem spektakulären Distanzschuss aus knapp 40 Metern zum 3:2 Endstand (86.).

Der Derbysieg sorgte beim TSV für entspannte Mienen. Der erste Pflichtspielsieg des Kalenderjahres 2023 ließ wohl mehrere Steine von den Herzen fallen. „Ich finde, dass wir über 90 Minuten gesehen auch die bessere Mannschaft waren“, lobte Acar den Auftritt seines Teams, das immerhin einen Gegner in die Schranken wies, der vor zwei Wochen den ambitionierten SG Hemsbach mit 3:0 auf dem eigenen Platz distanzierte und auch in Ladenburg (1:1) wie Lützelsachsen (2:2) ein Remis einfuhr.

„Wir müssen in unseren Analysen stets berücksichtigen, dass der TSV den wahrscheinlich jüngsten Kader der gesamten Kreisklasse A-2 hat“, verwies DeSimone auch auf das Entwicklungspotential der Schönauer.

Am kommenden Gründonnerstag (19:00 Uhr) steht ein Auswärtsspiel beim Tabellenachten DJK Feudenheim auf dem Programm. In der Hinrundenbegegnung dominierte der TSV über 90 Minuten das Geschehen und setzte sich schlussendlich verdient mit 2:0 (0:0) durch.

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